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Bericht 28.09.2022

Herbstsymposium des Instituts für Insolvenz- und Sanierungsrecht


 

Bericht über das Herbstsymposium des Instituts für Insolvenz- und Sanierungsrecht 2022

Am 28.09.2022 veranstaltete das Institut für Insolvenz- und Sanierungsrecht (ISR) im Haus der Universität ein Herbstsymposium zu dem Thema „Herausforderungen – Insolvenz- und Sanierungspraxis im Dschungel neuer Technologien und unbequemer Gesetze“. Wie schon im letzten Jahr fand die Veranstaltung im Hybrid-Format statt.

Der erste Teil des Symposiums widmete sich den Unterthemen Blockchain, Token, Smart Contracts und deren Relevanz für Insolvenzverfahren.

Prof. Dr. Michael Beurskens verschaffte den Teilnehmern mit seinem Vortrag zunächst einen guten Überblick über die technischen Hintergründe einer Blockchain sowie über die verschiedenen Arten von Token und Smart Contracts und wies auf die Fragen hin, die sich im Fall einer Insolvenz ergeben.

Im zweiten Vortrag befasst RA Dr. Marc d’Avoine sich mit der Frage, wie mit Kryptowerten in Krise und Insolvenz umzugehen ist, und zeigt Lösungsansätze für die Praxis auf. Im Mittelpunkt standen dabei die Fragen der Massezugehörigkeit von Kryptowerten und deren Verwertung. Im Weiteren Schritt ging d’Avoine auf die Hintergründe und Auswirkungen von Insolvenzen von Kryptoanbietern ein. Einen Schwerpunkt bildeten steuerrechtliche Fragen, die im Anschluss an den Vortragsteil weiter diskutiert wurden.

Im Anschluss an die stärkende Kaffeepause fand der zweite Teil des Herbstsymposiums zu dem Unterthema „Brennpunkt Geldwäsche – Risiken und Compliance“ statt.

Mit dem ersten Vortrag bot RA Prof. Dr. Jürgen Wessing eine Einführung in den Straftatbestand der Geldwäsche. Er untersuchte zunächst die einzelnen Tatbestandsmerkmale des § 261 StGB und erläuterte in einem zweiten Schritt etwaige Strafbarkeitsrisiken für Insolvenzverwalter. Der Vortrag mündete in einen Ausblick auf die geplanten Neuerungen des Geldwäscherechts.  

Zum Abschluss widmete sich Paul Muschiol, HSBC Deutschland, der Frage, auf welche konkreten Bereiche des Insolvenzverfahrens sich die Geldwäsche auswirken kann. Last not least wurde den Teilnehmern eine Checkliste an die Hand gegeben, an der sich Insolvenzverwalter orientieren können, um nicht Gefahr zu laufen, mit einer möglichen Geldwäsche in Verbindung gebracht zu werden.

Trotz der „unbequemen Themen“ stießen alle Vorträge auf viel Zuspruch im Auditorium. Fazit: Die Befassung mit diesen Fragestellungen hat sich gelohnt!


Zwischen multiplen ‚Originalen‘ - Anne Webers /Annette: ein Heldinnenepos/

Ein Foto von der Vortragenden Belén Santana, die in die Kamera lächelt Zoom

Die Autorin und Übersetzerin Anne Weber schreibt und veröffentlicht ihre Texte immer in zwei Varianten - auf Deutsch und auf Französisch. Darüber hinaus beruht ihr preisgekrönter Versroman Annette, ein Heldinnenepos (2020) auf wahren Begebenheiten und einer echten Vorlage, der Autobiographie der französichen Résistance-Kämpferin Anne Beaumanoir. Welche Folgen hat  das Zusammenspiel von multiplen ‚Originalen‘ für Übersetzungen in weitere Sprachen, aber auch für die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Text bzw. dem Stoff? Das Beispiel Anne Webers führt nicht allein übersetzungspraktische Herausforderungen vor Augen, sondern wirft grundsätzliche Fragen um die Begriffe ‚Original‘ und Authentizität auf.

Eintritt frei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.

Diese Veranstaltung des CTS findet auch im Rahmen des Programms der Bürgeruniversität der HHU statt. Das Programm der Bürgeruniversität finden Sie hier.

Dr. Belén Santana hat Übersetzen und Dolmetschen in Madrid und Heidelberg studiert. Nach mehrjähriger Berufserfahrung als Fachtext-​​ und Literaturübersetzerin wurde sie im Fach Translationswissenschaft an der Humboldt Universität zu Berlin mit einer Dissertation zur Übersetzung des Komischen promoviert. Seit 2003 unterrichtet sie an der Übersetzungsfakultät der Universität Salamanca und ist als freiberufliche Literaturübersetzerin tätig. U.a. hat sie moderne Klassiker wie Alfred Döblin und Siegfried Lenz sowie zeitgenössische Autor:innen im Bereich der Belletristik (Ingo Schulze, Julia Franck,  Saša Stanišić, Anne Weber) und des Sachbuchs (Carolin Emcke, Navid Kermani) ins Spanische übertragen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Übersetzung von Humor, der Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis des literarischen Übersetzens vor dem Hintergrund der Didaktik sowie die digitale Erschließung von Bibliothekskatalogen als Grundlage für eine Kulturgeschichte des Übersetzens. 2019 wurde ihre Übertragung von Yoko Tawadas Roman Etüden im Schnee mit dem spanischen Nationalpreis für Übersetzung ausgezeichnet. Dr. Belén Santana ist Mitglied des spanischen Literaturübersetzerverbands und gehört zum Redaktionsausschuss der Zeitschrift Vasos comunicantes. Im Wintersemester 2022/23 und Sommersemester 2023 ist sie Fellow am Centre for Translation Studies der HHU Düsseldorf.

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